Tiere sind sehr feinfühlig für die menschlichen Emotionen und bestimmt hast du hier auch schon deine Beobachtungen gemacht. Bist du zum Beispiel gestresst oder frustriert, kannst du sicher sein, dass dein Tier nicht das macht, was du von ihm erwartest und das schürt deine negativen Emotionen gleich noch mehr. Und je mehr negative Emotionen du hast, desto weniger entspricht dein Tier deinen Erwartungen. Dies ist ein Teufelskreis, bis du es schaffst, tief durchzuatmen und deine negativen Emotionen auf die Seite zu legen. Bist du aber glücklich und gelassen, zeigt dein Tier ein unbeschwertes Verhalten.
Bedeutet das nun, dass man gar nie mehr negative Emotionen haben darf? Nein, meiner Meinung nach nicht, weil Emotionen, sowohl negative als auch positive gehören zu uns Menschen in der Dualität einfach dazu. Aber es bedeutet, dass wir uns bewusst werden müssen, dass Tiere auf uns reagieren und wir durch sie über uns selbst einiges lernen dürfen. Stell dir es am besten so vor, dass dein Tier dir jeweils einen Spiegel vorhält durch das eigene Verhalten und dir so die Möglichkeit gibt, dein eigenes Verhalten zu reflektieren, eigenen Blockaden zu erkennen und diese dann im Endeffekt zu bearbeiten. Ich gebe zu, dass es nicht immer so einfach ist, die Themen zu erfassen und es manchmal auch viel Zeit braucht, bis man es annehmen kann.
Meine Katze Perla hatte zwei Winter lang mit Bindehautentzündungen zu kämpfen. Wir haben diese immer wieder zwischenzeitlich weggebracht, aber egal mit welcher Methode einfach nie nachhaltig. Mir ging irgendwann durch den Kopf, dass sie mich sicher dazu anhalten möchte, einen Punkt in meinem Leben genauer anzuschauen. Nur haben mich Ängste immer wieder davor abgehalten, die notwendigen Schritte einzuleiten, bis letzten Sommer und ich habe in diesem Zuge meine alte Arbeitsstelle gekündigt. Im Oktober kam dann nochmals eine Bindehautentzündung, während meinem Endspurt. Aber genau seit dem Tag im November, an dem ich alles abgegeben hatte, verschwand die Entzündung und ist den ganzen Winter nicht mehr gekommen. Ich bin überzeugt, dass sie mich in diesem Prozess stets gespiegelt hat.
Das obengenannte Beispiel ist eines von vielen, die ich durch meine Tiere schon erlebt habe. Und wie du merkst, war es auch für mich nicht immer einfach, das gespiegelte Thema anzunehmen. Und dies, weil uns ja genau das gespiegelt wird, was wir selbst auch nicht so gut finden. Wer findet die eigenen Fehler schon gut? Aber genau mit diesen gehen wir in Resonanz und lassen uns davon triggern und das gibt uns dann wiederum die Möglichkeit uns weiterzuentwickeln. Jedes Mal, wenn wir auf eine Situation sehr emotional reagieren, zeigt uns unser Gegenüber etwas auf.
Aber sobald die du die Chance packst und anfängst dich zu verändern, werden sich auch die Energie, das körperliche Wohlbefinden oder das Verhalten deines Tieres ändern. Auch unsere Tiere machen das auf ihre Art, nur ist diese viel liebevoller, als wenn wir in einen Disput mit einem Mensch geraten. Tiere bewerten uns nicht, urteilen nicht über uns und lieben uns auch mit unseren Fehlern, weil sie uns bedingungslos lieben. Man kann sich an dieser Stelle immer fragen, warum die Tiere so viel auf sich nehmen, um uns die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu bieten? Ganz einfach, weil sie uns lieben und uns im Leben begleiten wollen. Und erfahrungsgemäss kann es etwas einfacher sein, wenn wir unserem Tier zuliebe etwas ändern, damit es ihm nachher besser geht. Es ist natürlich schön, wenn man innert kürzester Zeit merkt, was einem sein Fellfreund spiegeln möchte. Nur ist das meisten selten der Fall. Aber es ist dann nicht angebracht, auf sich selbst wütend oder über sich selbst enttäuscht sein. Ich bin nach all meinen Readings und Kommunikationen fest der Überzeugung, dass es kein Zufall ist, wie die Mensch-Tier-Beziehungen Zustandekommen, sondern dass die Tiere zu uns finden, die gemeinsam mit uns diese Lernerfahrung machen möchten.
Es ist aber nicht so, dass unser Tier uns permanent etwas spiegelt und jede gesundheitliche Beschwerde und jedes Verhalten mit uns zusammenhängt. Wie wir Menschen tragen auch Tiere einen Rucksack der Vergangenheit mit sich herum, den es auszupacken gilt. Aber genau die Momente, die uns sauer aufstossen oder die uns Sorgen machen, sollte man ein bisschen genauer ansehen, sie können uns wertvolle Hinweise für unsere persönliche Weiterentwicklung geben. Das Verhalten das dich am meisten stört oder nervt, kann genau deinen Themen entsprechen. Sei es Angst, Unsicherheit, mangelndes Vertrauen, Unruhe oder Angst, die Kontrolle abzugeben. Man sagt auch nicht umsonst, dass sich Hundehalter und ihre Hunde ähnlich sehen. Und tatsächlich ist es so, dass sich das Tier unserem Verhalten und unserem Wesen je länger je mehr anpasst oder schon genau das Tier mit den passenden Voraussetzungen zu seinem Mensch findet. Also wenn du ein sehr unsicheres Tier hast, darfst du dich gerne fragen, warum genau dieses Tier in dein Leben getreten ist. Und wenn du dann das Augenmerk auf dich richtest und das eigene Verhalten änderst, wird sich auch das Verhalten des Tieres ändern und die mitgebrachte Unsicherheit wird abnehmen. Nimm daher das Geschenk deines Begleiters dankbar an und nutze jede Chance, dich weiterzuentwickeln. Unsere Tiere haben es verdient, dass wir in die Selbstverantwortung gehen und unsere Themen bearbeiten. Das bereichert aller Leben und genau aus diesem Grund habe ich mich entschieden, sowohl die Menschen als auch die Tiere zu begleiten und nicht nur reine Tierkommunikation oder reines Coaching für Menschen anzubieten. Die Tiere verbinden sich mit bedingungsloser Liebe mit uns und ich denke, es ist Zeit, dass wir Menschen in die Eigenverantwortung gehen, damit die Tiere einfach Tiere sein dürfen. Ich werde öfters gefragt, ob ich nicht dem Tier sagen kann, man will das nicht und es soll es lassen oder es soll mir nichts abnehmen. Aber ich denke, uns ist nun allen klar, dass das nicht ganz so einfach funktioniert.
Also kannst du dir gerne folgende Fragen stellen, die dir bei der Problementdeckung helfen können. Nimm dir dafür Zeit und spüre in dich hinein. Falls du gerade keine Antwort findest, versuche es einfach zu einem späteren Zeitpunkt nochmals:
- Was genau ist das Problem?
- Was will mir diese Situation sagen?
- Wieso stört es mich so sehr?
- Welche Emotionen zeigen sich bei mir?
- Was triggert mich dabei?
- Bin ich ganz bei mir?
- Wovor habe ich Angst?
- Kann ich die Situation ändern?
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